Abteilungsleiter Thomas Bohlender bei der FA-Versammlung in der SechzgerAlm. Foto: Joachim Mentel

Die ordentlichen Mitgliederversammlung 2023 der Fußball-Abteilung fand am Dienstag, 14. November 2023 in der SechzgerAlm auf dem Trainingsgeländer an der Grünwalder Straße 114 statt. Etwas mehr als 50 stimmberechtigte Mitglieder waren anwesend.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Abteilungsleiter Thomas Bohlender wurde das Protokoll der letzten Versammlung ohne Enthaltung und Gegenstimme angenommen sowie Nadja Jurthe erneut zur Protokollantin bestimmt. Danach gedachten die Anwesenden den im letzten Jahr verstorbenen Mitgliedern.

Im Anschluss konnte der Fußball-Abteilungsleiter über eine erfreuliche Entwicklung bei den Mitgliedern sprechen. Mittlerweile sei die Marke von 22.000 überschritten. „Seit dem letzten Stichtag sind mehr als 1.000 Mintglieder hinzugeklommen. Ich hoffe, dass dieser Trend weitergeht“, so Bohlender. Für einen Drittligisten sei das mehr als erfreulich.

Danach konnte Michael Hieber, der Leiter der Löwen-Fußballschule, ebenfalls von einer positiven Entwicklung berichten. „Die LöFu ist ein Angebot für Kinder zwischen fünf und 14 Jahre. Wir versuchen schon früh, die Kids für Sechzig zu begeistern.“, erklärte er. 2.405 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten im letzten Jahr an den 38 Fußball-Camps bayernweit und in Österreich sowie Südtirol teilgenommen. „Über 40 Spieler hatten den Erstkontakt über die LöFu zum TSV 1860 München, spielen mittlerweile in den Mannschaften des NLZ.“ Aufgrund der großen Nachfrage hätte sich auch die Anzahl der Trainerinnen und Trainer im Vergleich zum letzten Jahr auf 60 verdoppelt, „damit wir noch mehr Kinder für uns begeistern können.“

Auch über die Senioren-Fußballer von Walter Kopp, seit 1958 im Verein, war durchweg nur Positives zu berichten. Die Senioren A (Ü32) wurden mit zwölf Siegen in zwölf Spielen souveräner Meister, stiegen in die höchste Spielklasse, die Oberliga auf. Ebenfalls Meister wurden die Senioren B in der Kreisklasse und treten damit künftig in der Kreisliga an. Die Senioren C spielen bereits in der höchsten Klasse, belegten dort einen hervorragenden 3. Platz.

Veronika Seemann, die stellvertretende Abteilungsleiterin, berichtete über die Herren III und IV. Die dritte Herrenmannschaft hatte im Sommer den Aufstieg in die Kreisliga geschafft. „Dort schlagen sie sich als Aufsteiger bombastisch, haben sich in der neuen Spielklasse gut zurechtgefunden.“ Die vierte Herrenmannschaft spiele in der Kreisklasse, belege dort derzeit einen guten 2. Platz. Noch erfreulicher fiel die Bilanz bei den Frauenteams aus. Sowohl das erste Frauenteam in der Kreisklasse als auch das zweite Frauenteam in der A-Klasse hätten die Herbstmeisterschaft errungen. Ebenfalls auf dem 1. Platz liege die neuformierte U17 in der Bezirksliga. Die Nachwuchsmannschaft spiele auf der Bezirkssportanlage München-Riem. „Dort werden wir nächstes Jahr komplett mit den Frauen antreten“, verriet Vroni Seemann. Zudem wolle man auch eine U15 melden. „Dazu steht ein U13 in den Startlöchern.“

Der Abteilungsleiter berichtete kurz über die Futsal-Sparte von Leiter Boris Kostandinovic und Spielertrainer Josip Crnoja. Das neuformierte Team spiele in der Regionalliga Süd, der zweithöchsten Spielklasse, und nehme dort derzeit den 2. Platz ein, jedoch würde sich nur der Erstplatzierte für die Relegation zur Futsal-Bundesliga qualifizieren.

 „Ohne Schiedsrichter kann kein Spiel stattfinden. Sie haben es nicht leicht“, leitete Bohlender zur Schiedsrichtergruppe über. Diese umfasse 57 Mitglieder, von denen 30 aktiv pfeifen.

Der Abteilungsleiter konnte auch erfreuliches über die Sechzger-Musikanten berichten, die dieses Jahr erstmals beim Giesinger Adventssingen mit von der Partie sind. Das sei im Winter nicht so einfach. „Die Bläser mögen keine Minustemperaturen, weil dann die Ventile einfrieren.“ Außerdem verriet Bohlender, dass die Sechzger-Musikanten „nächstes Jahr erstmals beim Wiesnzug mitmarschieren werden.“ Unter der Leitung von Toni Höger hätte sich die Musikparte in der Fußball-Abteilung schnell etabliert und einen Namen weit über den TSV 1860 hinaus gemacht.

Dazu dankte Bohlender seinem Vorgänger Roman Beer, der sich nach wir vor um den FA-Fanshop kümmere. Derzeit könne man die Artikel nur online bestellen oder bei Heimspielen der Profis am Grünspitz kaufen. Das würde sich ab Februar ändern. Ab Februar sollen diese dann auch im neuen Vereinsheim „Bamboleo“ vorrätig sein.

Anschließend leitete Bohlender zu dem Teil über, der den meisten Raum seiner Ausführungen einnahm. „Ziel der Profis ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Das geht nur über unser Nachwuchsleistungszentrum. Das NLZ ist die Herzkammer unseres Fußballs“, stellte er fest. Die U9 bis U17 gehöre zur Fußball-Abteilung, die U19 bis U21 sei bei der KGaA angesiedelt. „Um die Spieler entwickeln zu können, braucht es fünf Säulen, die zum Erfolg führen.“ Diese seien:

1.       Personelle Top-Qualität und Kontinuität im NLZ

2.       Ansprechendes und intaktes NLZ-Gebäude mit genügend Internatsplätzen

3.       Drei ganzjährige bespielbare Trainingsplätze für die NLZ-Teams

4.       Finanziell erheblich bessere Ausstattung von U19 bis U21

5.       Enge Zusammenarbeit von NLZ und Profibereich mit gemeinsamer Spielphilosophie

Unterstützung erhielt Bohlender von NLZ-Leiter Manfred Paula. „Für uns in der Ausbildung ist es wichtig, dass wir mit allen Mannschaften in der höchsten Spielklasse vertreten sind.“ Er freue sich, dass der TSV 1860 derzeit mit Lukas Reich (U18) und Bruno Mühl (U16) wieder zwei deutsche Juniorennationalspieler stelle. Aber nicht nur das spreche für die gute Nachwuchsarbeit. So konnte man in den letzten vier Spielzeiten beim sogenannten Nachwuchsfördertopf des DFB, der die Einsatzzeiten von selbst ausgebildeten deutschen Spielern unter 21 Jahren in der 3. Liga berücksichtig, dreimal den 1. Platz und einmal den 3. Rang belegen. „Das ist wichtig für uns, wir waren immer ober dabei. Das spricht für die Priorität unserer Nachwuchsarbeit.“

Danach stellte Paula die elf Nachwuchsteams und ihre Trainer im NLZ vor. Auch erläuterte er, dass ab 2024 die Junioren-Bundesligen durch die DFB-Nachwuchsligen ersetzt werden. „Wir sind dann als Nachwuchsleistungszentrum automatisch dafür qualifiziert. Das ist elementar für das Erreichen unserer Ausbildungsziele, weil wir nicht mehr absteigen können.“

Paula lobte auch die „Unternehmer für Sechzig e.V.“, die bei der Sanierung des NLZs tatkräftig mitgeholfen haben, inklusive einer neuen Internatsküche. „Das haben wir dank unserer Partner mit minimalem finanziellem Einsatz erreichen können.“

Die Abteilungsleitung (v. li.): Kurt Renner, Veronika Seemann und Thomas Bohlender. Foto: Joachim Mentel

Es gäbe aber weiterhin Sanierungsbedarf, gerade bei den Plätzen, wie Bohlender erklärte. NLZ- und FA-Leitung hätten dafür einen Plan entwickelt, wie die Rasenplätze 3, 4 und 5 saniert werden könnten. Dafür stünden auch Rücklagen der FA bereit. Favorisiert sei ein „FiberElastic Rasen“, ein mit Kunstfasern versehener Naturrasen. Dies sei zwar die kostspieligste, aber gleichzeitig die beste Lösung. Ein Platz bezifferte Bohlender inklusive Rasenheizung mit 800.000 Euro an Kosten. „Das würde aber nur gehen, wenn die Plätze aus der Erbpachte der KGaA herausgelöst werden würde. Dazu müsste aber die HAM zustimmen.“ Bohlender bezeichnete dieses Ansinnen jedoch derzeit als aussichtslos.

In diesem Zusammenhang sprach Bohlender auch den Service-Vertrag an, der von 2013 bis 2019 Bestand hatte und die finanzielle Unterstützung des Nachwuchsbereichs durch den Profibetrieb regelte. Dieser wurde dann aber einseitig von der KGaA gekündigt. Aus diesem schulde die KGaA der FA noch 842.000 Euro. Seit 2017 habe die FA viele Ausgaben übernommen, die eigentlich die KGaA hätte leisten müssen. „Die FA ist leistungsfähig, aber die Ressourcen nicht unerschöpflich“, warnte der Abteilungsleiter. „Ein neuer Service-Vertrag ist unumgänglich. Wir brauchen Planungssicherheit für das NLZ.“

Die FA habe der KGaA einen Neun-Punkte-Plan für einen neuen Service-Vertrag vorgelegt. „Die KGaA-Geschäftsführung hat uns klar mitgeteilt, dass sie über keinen der Punkte verhandeln möchte. Das ist der momentane Stand der Dinge“, erklärte Bohlender und schloss damit das Thema in der Versammlung ab und widmete sich einem erfreulicheren Teil.

„Der Verein wurde 1860 gegründet, der Fußball ist nicht ganz so alt“, erklärte der Abteilungsleiter. Seit 1899 gibt es die Fußballer im TSV 1860. „Wir feiern also nächstes Jahr unser 125-jähriges Jubiläum.“ Für die Feierlichkeiten würden derzeit mit Unterstützung der Abteilung Vereinsgeschichte die Vorbereitungen laufen. „Bernd Oswald und Claus Melchior hatten die tolle Idee einer Allstar-Wahl, die bereits durchgeführt wurde. Das Ergebnis werden wir im Frühjahr im neuen Vereinsheim offiziell verkünden. Vielleicht ist dann der eine oder andere Spieler der Jahrhundert-Elf mit dabei.“ Außerdem seien ein U11-Turnier, ein Sticker-Album, ein Löwen-Tag sowie verschiedene Veranstaltungen im Bamboleo geplant.

Anschließend verkündete Kurt Renner die Zahlen für das Geschäftsjahr 2021/2022. „Ich möchte das Inhaltlich dargebrachte mit finanziellen Daten füttern“, erklärte der Kassenwart. Die Erträge in dem Zeitraum beliefen sich auf 2.341.751,89 Euro, seinen im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr ungefähr gleichgeblieben. „Davon machen die Mitgliedsbeiträge mittlerweile weniger als die Hälfte aus.“ Nach Abzug der Ausgaben konnte Renner einen Überschuss von 63.617,17 Euro verkünden. Dieser fließe dem Eigenkapital zu. Mit der Entwicklung sei er zufrieden: „Man sollte nicht vergessen: Das war immer noch ein Pandemie-Jahr!“

Danach gab es eine kurze „Aussprache zu den Berichten“. Anschließend übernahm Peter Schäfer vom Wahlausschuss die Abstimmung zur „Entlastung der Abteilungsleitung“ sowie den Tagesordnungspunkt „Anträge“. Sowohl die Abteilungsleitung Roman Beer, Thomas Probst und Kurt Renner wurden für die Amtsperiode vom 01.07.2021 bis 18.05.2022 sowie die Abteilungsleitung Thomas Bohlender, Veronika Seemann und Kurt Renner für die Amtszeit 19.05.2022 bis 30.06.2022 entlastet. Schäfer verzichtete wegen der Deutlichkeit auf eine einzelne Auszählung der Stimmen. Dem einzigen Antrag von Kurt Renner, bei dem es um §2 Abschnitt 2.2 der Abteilungsordnung ging – analog der Vereinssatzung wollte er das Wort „mindestens“ bei der Anzahl der Mitglieder der Abteilungsleitung eingefügt sehen – wurde stattgegeben.

Damit übergab Schäfer wieder an den Abteilungsleiter. Nach etwas mehr als zwei Stunden beendete Bohlender die Versammlung mit den Worten: „Tragt den Löwen im Herzen. Einmal Löwe…“ – und die anwesenden Mitglieder antworteten mit „…immer Löwe“.

Fanartikel

1860-III-IV-Kappe-Schal01

Die Fußballabteilung (FA) des TSV 1860 bietet eigene Fanartikel an. Weiterlesen