Diesmal fehlte nur den Löwen-Amateuren der Durchblick: In der Nachholpartie des wegen Nebels abgebrochenen Spiels bei der DJK München geriet die dritte Mannschaft des TSV 1860 München gewaltig unter die Räder und verlor mit 2:8. Die Treffer für die Sechzger erzielten Salif Boubacar und Jeffrey Ebert.
Es waren keine drei Minuten gespielt, da lag das Team von Trainer Luzim Kuqi bereits 0:2 zurück. „Das waren Wirkungstreffer“, musste der 44-Jährige einräumen. „Wir sind unter die Räder gekommen, haben das Spiel in einem Schockzustand zu Ende gebracht. Die beiden frühen Gegentore haben unseren Plan zerstört.“
Viel zu einfach machten es die Löwen-Amateure dem Gegner durch unnötige Ballverluste im Spielaufbau. Dazu kam eine enorme Effektivität der DJK, die die Fehler gnadenlos bestrafte. Viele der Anwesenden sahen sich an das Spiel der Profis kürzlich in Cottbus erinnert, als das Team aus der Lausitz in der 1. Halbzeit mit vier Torschüssen vier Treffer erzielte. Ähnlich wie dem Drittligateam der Löwen erging es der dritten Mannschaft. „Die DJK hatte im ganzen Spiel zehn Torschüsse, hat damit acht Treffer gemacht“, erzählt Lulzim Kuqi. Die Gastgeber hätten gar nicht glänzen müssen, vielmehr „haben sie durch individuelle Fehler von uns profitiert. Teilweise haben wir die Bälle dem Gegner in die Füße gespielt. Der musste nur noch das Tor machen!“
Nach dem frühen Rückstand versuchten die Giesinger wieder ins Spiel zu kommen, kassierten aber in der 19. Minute das 0:3. Eine sehenswerte Kombination aus der eigenen Abwehr heraus mit Kurzpassspiel übers Zentrum schloss Salif Bouboucar zum 1:3 ab (25.). Drei Tage zuvor hatten die Sechzger einen 1:3-Rückstand noch in einen 5:3-Sieg gedreht, aber diesmal sollte das nicht gelingen. In der 33. Minute stellte die DJK den Drei-Tore-Abstand wieder her. Mit 1:4 ging’s auch in die Pause. „Was heute in den Köpfen der Spieler los war, kann ich nicht erklären. Irgendwie hatten wir eine Blockade, die wir nicht lösen konnten. Die beiden frühen Treffer haben Wirkung gezeigt.“
In der 2. Halbzeit änderte sich nichts Grundlegendes. Kurz nach Wiederbeginn erhöhte Frederic Goller mit seinem dritten Treffer auf 5:1 (48.). Nach einem Foul an Daniel Schlömer pfiff Schiedsrichter Farras Fathi Elfmeter, den Jeffrey Ebert sicher verwandelte (71.). Hintenraus erzielte die DJK nochmals drei Tore. Bezeichnend war der Treffer zum 7:2. Aus 40 Metern hielt Patrick Schmid einfach drauf, der Ball landete unhaltbar für Timo Schober im Kreuzeck (80.). Es sollte aber noch nicht der Schlusspunkt sein. Am Ende stand mit 2:8 die höchste Punktspielniederlage der Dritten fest.
„Die Enttäuschung war riesig, vor allem nach dem Samstagsspiel, wo wir überragend zurückgekommen sind. Dann drei Tage später so ein Spiel. Das ist nur schwer zu begreifen“, zeigte sich der Löwen-Coach ziemlich ratlos. Dazu hätten auch die Führungsspieler durch die Reihe einen rabenschwarzen Tag erwischt. „Das passiert mal, dass es aber so deutlich wird, ist bitter. Das war auch für unsere Fans nicht angenehm“, so der Löwen-Trainer. Die DJK sprang durch den Erfolg auf Platz zwei, liegt schon sieben Punkte vor der Löwen-Dritte, die am kommenden Samstag, 16. November 2024 um 17. 30 Uhr auf der Sportanlage St-Martin-Straße zum letzten Spiel des Jahres den TSV Solln empfängt. Das Hinspiel konnten die Sechzger mit 3:1 gewinnen.
STENOGRAMM
Herren Kreisliga München 2, Nachholspiel, 10. Spieltag, Dienstag, 12.11.2024, 19.45 Uhr
DFK München – TSV 1860 München III 8:2 (4:1)
Tore
1:0 Moritz Gruber (1.), 2:0 Patrick Schmid (3.), 3:0 Frederic Goller (19.), 3:1 Salif Boubacar (25.), 4:1 Frederic Goller (33.), 5:1 Frederic Goller (48.), 5:2 Jeffrey Ebert (71., Foulelfmeter), 6:2 Dominik Oberleitner (73.), 7:2 Patrick Schmid (80.), 8:2 Dominik Oberleitner (85.)
Gelbe Karten
Ingo Evertz, Moritz Gruber – Marco Gröschel, Julian Schleich
Zuschauer
50 Bezirkssportanlage Agnes-Bernauer-Straße
Schiedsrichter
Farras Fathi