Es gab keine Ausrede mehr: Beppo Gutsmiedl ist neuer Trainer der Löwen-Dritten. Foto: Joachim Mentel

Künftig wird Josef Gutsmiedl, den beim Fußball alle nur „Beppo“ rufen, die dritte Herrenmannschaft des TSV 1860 München trainieren. Für den 28-jährigen Pasinger ist es eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte. 

Vor elf Jahren als 17-Jähriger wurde er erstmals bei den Sechzgern Trainer, damals betreute er zusammen mit Ludwig Schneider zunächst die U11 im Junglöwen-NLZ. Über die U16 stieg er in der Saison 2017/18 zum Assistenzcoach der U19/U21 auf, wo er Spieler wie Kilian Fischer, Leon Klasen oder Fabian Greilinger ausbildete. Nach dem Ende seines Lehramtsstudiums (Sport und Wirtschaftswissenschaften) folgte er 2019 Wolfgang Schellenberg zu Wacker Burghausen. Dort fungierte er als Cheftrainer der U19 und als Assistent bei der ersten Mannschaft. Anschließend trainierte der A-Lizenzinhaber noch zwei Jahre im Nachwuchs des FC Ingolstadt (2020-2022). Danach arbeitete der Dozent an der Macromedia Akademie, der nebenbei noch in der Fitnessbranche tätig ist, im Amateurbereich bei der DJK Pasing.

Hallo Beppo, erzähl mal, wie der Kontakt zu den Amateur-Löwen zustande gekommen ist.
Beppo Gutsmiedl: Wir kennen uns ja seit vielen Jahren. Der Kontakt ist in der ganzen Zeit nie abgerissen. Bei mir ist es mittlerweile so, dass ich seit drei Jahren Fußball nebenberuflich mache. Ich habe dann meinen Heimatverein DJK Pasing trainiert. Neben Pasing ist Sechzig einfach mein Verein. 

Es war aber nicht die erste Anfrage der Löwen-Amateure?
Gutsmiedl: Der Domi (Anm.: Dominik Kilpatrick, Sportlicher Leiter) hat schon ein-, zweimal bei mir angeklopft (lacht). Es wäre für mich nicht infrage gekommen, Pasing Hals über Kopf zu verlassen. Als er dann erfahren hat, dass ich bei der DJK nicht weitermache, hatte ich keine Ausrede mehr (lacht erneut). Ich freu‘ mich natürlich brutal, kenne die Jungs und schätze sie: Domi, Philipp Schmitz, auch das Team ist echt cool. Neben einer Pause war für mich Sechzig die einzige ernsthafte Alternative!

Du kennst die Mannschaft aus dem letzten Jahr aus den Spielen gegeneinander. Wie war Dein Eindruck?
Gutsmiedl: Das ist eine brutal sympathische Mannschaft mit einem super Auftreten in den Spielen gegeneinander. Da gab es bei aller Konkurrenz keine Eskalationen, was im Amateursport leider mittlerweile oft vorkommt. Die Jungs sind spielerisch richtig gut, aber man kann schon noch was rausholen. Mit Platz sechs letzte Saison waren alle nicht richtig zufrieden.

Vor allem die Defensive war die Achillesferse.
Gutsmiedl: 66 Gegentore können, wollen und werden wir in der neuen Saison nicht bekommen.

Einige Spieler haben sich neu der dritten Sechzger-Mannschaft angeschlossen. Hast Du schon selbst die Hände mit im Spiel gehabt?
Gutsmiedl: Ja, seit klar ist, dass ich die Mannschaft übernehmen darf, haben wir gemeinsam den Kader geplant. Entscheidungen, wer aus der alten Mannschaft gehen musste, habe ich nicht getroffen. Das hat Domi mit der übrigen sportliche Leitung entschieden. Die Zusammenarbeit war von Anfang an absolut herausragend. Das muss ich einfach ganz klar sagen. Wir haben einen richtig guten Kader zusammengestellt, mit dem ich sehr zufrieden bin!

Wurden bereits Vorgaben und Ziele für die Saison 2025/26 formuliert?
Gutsmiedl: Wir haben uns erst mal darauf verständigt, eine bessere Saison als die vergangene zu spielen. Konkret heißt das, dass wir einem Platz zwischen eins und fünf belegen wollen. Oder anders gesagt: Ein Platz besser als sechs.

Ohne Training geht’s gleich am Samstag, 28. Juni 2025, mit einem Turnier in Aying (Am Sportplatz 2, 85653 Aying) los, wo in der Vorrunde ab 14 Uhr die Gegner SV Schloßberg-Stephanskirchen, Gastgeber SG Aying/Helfendorf und Sportfreunde 03 Pasing heißen. Passt Dir das in die Planung?
Gutsmiedl: Das ist wunderbar, dass wir mit einem Turnier anfangen. Ich werde mich voll zurückhalten und versuchen, mir einen Überblick zu verschaffen, zu schauen, wie sind die internen Abläufe, wer kristallisiert sich als Führungsspieler heraus? Um wen muss ich mich ein bisschen mehr kümmern? Wo sind Sachen, die mich nerven? Das ist wunderbar, da sind viele verschiedene Spieler immer 30 Minuten zu sehen. Und ich werde das beobachten! Ab Montag dann kriegen sie im Training richtig Feuer (lacht)!

Euer Vorbereitungsprogramm ist sehr ambitioniert.
Gutsmiedl: Wir haben insgesamt elf Testspiele, das ist schon cool. Am 23. August brauchen wir dann die ersten drei Punkte.

Trainiert und gespielt wird auf der Sportanlage St.-Martin-Straße, dem sogenannten 6er-Platz der SpVgg 1906 Haidhausen. Ist das für Dich ein Problem?
Gutsmiedl: Da bin ich absolut entspannt, das ist mir relativ egal, weil ich da trainieren möchte, wo wir auch spielen. Das ist das einzige. Ansonsten bin ich flexibel. Ich kenne die Haidhausener gut. Der Wirt des Vereinslokals ist mein alter Spieler bei den Junglöwen aus der U19, Leo Omale. Das passt alles!

Immer engagiert und voller Emotionen: Beppo Gutsmiedl. Foto: Joachim Mentel

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