Katastrophale Platzverhältnisse, die der Kreisliga nicht würdig sind. Foto: Christian Poschet

Als Viehweide hätte der Platz besser getaugt: Die dritte Herrenmannschaft unterlag bei inakzeptablen Bedingungen dem SV München West mit 0:2. Kurz vor der Pause hatte Torhüter Nemanja Radenkovic zu allem Überfluss auch noch die Rote Karte gesehen.

Trainer Lulzim Kuqi war richtig sauer. Weniger auf seine Mannschaft, sondern vielmehr auf den Schiedsrichter, der die Partie überhaupt angepfiffen hatte. „Ich finde es schlimm, dass auf solchen Plätzen überhaupt gespielt werden darf. Eine absolute Frechheit! Die Verletzungsgefahr ist riesengroß. Als ich den Platz gesehen habe, dachte ich erst, dass es ein Spaß sei, hier zu spielen“, echauffierte sich der 43-jährige Coach. „Der Platz war sehr weich, die Bälle sind überhaupt nicht aufgesprungen. Ich konnte mich noch nicht mal an der Seitenlinie richtig bewegen, stand voll im Matsch.“

Nachdem der Unparteiische Yannick Eberhardt die Partie angepfiffen hatte, versuchten die Sechzig-Amateure alles, um die Partie für sich zu entscheiden. In der 38. Minute hatte Diego Hones dann die Riesenchance zur Führung. An der Mittellinie spielte Kenyan Price einen Steckpass durch die Schnittstelle zwischen Innen- und Außenverteidiger, Diego Hones lief alleine auf Keeper Drion Kerceli zu, wollte ihn mit einem Außenrist-Schuss überwinden, setzte die Kugel aber am Tor vorbei. Drei Minuten später dann die Szene, die entscheidende Auswirkung auf den weiteren Spielverlauf haben sollte. Löwen-Torhüter Nemanja Radenkovic lief Richtung Eckfahne, wollte dort den gegnerischen Spieler stellen, brachte ihn dabei zu Fall. Es gab Freistoß für München West. Der Keeper drosch aus Wut die Kugel weg, traf aus kurzer Distanz den Gegenspieler und sah dafür die Rote Karte (41.). „Das war eine blöde Aktion und vollkommen unnötig“, kommentierte der Löwen-Trainer die Szene. „Es war ein Cut für unser Spiel. Ich musste mit Diego Hones einen Stürmer für den Torwart opfern.“

Auch in Unterzahl versuchten die Sechzger alles, um die Partie für sich zu entscheiden. Nach knapp einer Stunde mussten sie sich dann innerhalb von drei Minuten zwei Gegentreffer hinnehmen. Bei der 1:0-Führung für die Gastgeber wurde ein Schuss zu Moritz Kutschera abgefälscht, der kam aus 18 Metern zum Abschluss, traf unhaltbar für Torhüter Timo Schober flach ins untere Eck (58.). Das 2:0 in der 61. Minute war ein „Sonntagsschuss“ von Taylan Soydan, bei dem der 1860-Keeper ebenfalls ohne Abwehrchance blieb (61.).

Löwen-Trainer Lulzim Kuqi wollte seiner Mannschaft trotz der Niederlage keinen Vorwurf machen. „Mit dem Einsatz war ich zufrieden, der Wille war auch da, das Spiel für uns zu entscheiden. Heute ist alles gegen uns gelaufen!“ Hätte Diego Hones das 1:0 erzielt, wäre es seiner Meinung nach ein anderes Spiel geworden. „Das war eine hundertprozentige Chance. Bei den Platzverhältnissen hätte uns die Führung gutgetan.“ Auch nach dem Platzverweis gegen den Torhüter probierte seine Mannschaft alles. „Wir haben uns nicht geschlagen gegeben, haben versucht, unser Direktpassspiel durchzuziehen. Das hat bis zum letzten Drittel auch gut geklappt, aber dann haben uns die Ideen gefehlt. Insgesamt haben wir nur dreimal aufs Tor geschossen. Von den Chancen her war das zu wenig.“


STENOGRAMM

Herren Kreisliga München 2, 16. Spieltag, Sonntag, 17.03.2024, 11 Uhr
SV München West – TSV 1860 München III 2:0 (0:0)

Tore
1:0 Moritz Kutschera (58.), 2:0 Taylan Soydan (61.)

Gelbe Karten
Oliver Langer, Lukas Hogeback – Kenyan Price

Rote Karte
– Nemanja Radenkovic (41.)

Zuschauer
73 Bezirkssportanlage Siegenburger Straße

Schiedsrichter
Yannick Eberhardt

Fanartikel

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