Mario Krischel (re.) traf gleich dreimal gegen Fürstenried. Foto: Joachim Mentel

Im letzten Saisonheimspiel der dritten Herrenmannschaft gegen den FC Fürstenried wurden den Zuschauern, die den Weg zum Sechser-Platz gefunden hatten, nochmals was geboten. Insgesamt acht Treffer, darunter ein Dreierpack von Mario Krischel und der späte Ausgleich durch Manuel Mughetto, der vorher bereits 90 Minuten in der Vierten gespielt hatte.

Trainer Lulzim Kuqi musste gegen den FC Fürstenried mit einem stark geschrumpften Kader zurechtkommen. Mit Seyhan Celik hatte er nur einen Feldspieler als Ersatz. „Wir haben viele Verletzte, dazu haben noch einige wegen der Pfingstferien gefehlt“, beschrieb er sein Dilemma. „Leider ist es nicht so, wie es hätte sein sollen. Schon die letzten Spiele sah es auf der Bank nicht gut aus.“

Schon tags zuvor hatte der Coach deshalb bei Manuel Mughetto gefragt, ob er bereit wäre, eventuell eine halbe Stunde bei der Dritten mitzuspielen. Alexander „Shorty“ Petö, der ebenfalls zuvor für die vierte Mannschaft aufgelaufen war, erklärte sich kurzfristig bereit. „Wir hatten trotzdem eine gute Startelf und auch das mit Manu und Shorty hat super geklappt“, freute sich der 43-jährige Coach. Denn beide waren am Ende maßgeblich daran beteiligt, dass es noch zur Punkteteilung reichte.

Von Beginn an entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel. „Unterm Strich war auffällig, dass es für beide Teams um nichts mehr ging“, beschrieb Lulzim Kuqi die Ausgangsposition. „Wir haben mit offenem Visier gespielt, uns alle auf die Offensive konzentriert. Für die Zuschauer war es echt spannend, weil auch Fürstenried Fußball gespielt hat.“

Mario Krischel brachte die Löwen früh in Führung (10.), Hakan Özdemir glich in der 22. Minute aus, hatte dabei Glück, dass sein 16-Meter-Schuss unhaltbar für Timo Schober ins 1860-Tor abgefälscht wurde (22.). Bis zur Pause gab es noch weitere Chancen auf beiden Seiten. So traf Kenyan Price nur die Oberkante der Latte (40.), Hakan Özdemir den rechten Pfosten (43.), Yakub Dora den Querbalken (44.).

Auch im zweiten Durchgang gingen die Löwen früh in Front. Wieder war Mario Krischel der Torschütze (50.). Erneut glich Hakan Özdemir, diesmal per Elfmeter, aus. Seyhan Celik hatte im eigenen Strafraum den Ball verloren, trat beim Versuch, das Spielgerät zurückzuerobern, seinem Gegenspieler in die Hacke, was folgerichtig zum Strafstoß führte (66.). Nur zwei Minuten später war es Mario Krischel, der mit seinem dritten Treffer die Weiß-Blauen mit 3:2 erneut in Führung schoss (68.). Wieder schaffte Fürstenried durch Erhan Kilic den Ausgleich (72.), ging sogar in der 82. Minute in Führung durch Muharrem Yildirim. Doch die Sechzig-Amateure bewiesen Comebacker-Qualität. Nach einer Kombination von hinten kam der Pass in die Tiefe auf Shorty Petö. Ähnlich wie beim dritten Treffer von Mario Krischel tankte er sich auf der rechten Seite durch, ging bis zur Grundlinie, nahm den Kopf hoch und passte scharf in die Mitte auf den eingelaufenen Manuel Mughetto, der aus sieben Metern zum vielumjubelten 4:4 einnetzte (87.). Danach überschlugen sich die Ereignisse. Hakan Özdemir sah wegen einer Tätlichkeit an Diego Hones die Rote Karte (89.), der Löwe musste kurz danach ebenfalls vom Feld mit einer Zeitstrafe (90.). Kurz danach pfiff Schiedsrichter Oliver Mühldorfer die Partie vorzeitig ab, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen. Ohnehin war nach dem Platzverweis nur noch diskutiert worden.

Ein besonderes Lob von Lulzim Kuqi bekam Dreifachtorschütze Mario Krischel. „Er hat endlich einen guten Tag gehabt, hat von zwei Topvorbereitungen von außen profitiert, war aber auch in der Mitte richtig gestanden. Ihm hat das heute sehr gutgetan. Mario hat bewiesen, dass er zu den Top-Stürmern in der Liga gehört, hat viel investiert.“ Ebenfalls heraus strich der Löwen-Trainer Shorty Petö, der nach seiner Einwechslung die letzten beiden Treffer „mit einem super Timing“ vorbereitet hatte. „Unterm Strich war der Ausgleich verdient. Wir haben nach dem 3:4-Rückstand Moral bewiesen, nicht aufgehört, nach vorne zu spielen“, freute er sich für seine Mannschaft.

Neben acht Toren gab es viele Strafraumszenen zu bestaunen. Foto: Joachim Mentel

STENOGRAMM

Herren Kreisliga München 2, 25. Spieltag, Samstag, 18.05.2024, 17.30 Uhr
TSV 1860 München III – FC Fürstenried 4:4 (1:1)

Tore
1:0 Mario Krischel (10.), 1:1 Hakan Özdemir (22.), 2:1 Mario Krischel (50.), 2:2 Hakan Özdemir (66., Foulelfmeter), 3:2 Mario Krischel (68.), 3:3 Erhan Kilic (72.), 3:4 Muharrem Yildirim (82.), 4:4 Manuel Mughetto (87.)

Gelbe Karten
Seyhan Celik, Mauro Geismann, Jannick Baumer – Erkut Satilmis

Zeitstrafe
Diego Hones (90.) –

Rote Karte
– Hakan Özdemir (89., Tätlichkeit)

Zuschauer
50 Sportanlage St.-Martin-Straße

Schiedsrichter
Oliver Mühldorfer