Das zweite Frauenteam hatte zunächst mit den Bedingungen zu kämpfen, tat sich in der 1. Halbzeit schwer, gewann aber am Ende gegen das Flex-Team des TSV Poing mit 7:1. Die Treffer erzielten je zweimal Laura Kreuzer und Laura Schlögl sowie Saadet Tombul, Joy Bredehorst und Verena Modlinger.
Schon im Vorfeld hatte Trainer Andy Winkler alle Hände voll zu tun. Zum einen musste die Partie wegen der Relegation von Haidhausen vom Sechser-Platz in der St-Martin-Straße nach Riem verlegt werden, zum anderen trat Poing gegen die Löwinnen als Flex-Team an, was bedeutete, dass Neun gegen Neun gespielt wird. „Ich musste mich erst kundig machen, wie genau die Regularien sind“, erklärte der 1860-Coach. Das eine Tor wurde normal bespielt, das andere auf der Strafraumgrenze postiert. „Ich hatte noch Markierungsstreifen besorgt“, so Andy Winkler, um die Sechzehnerlinie bis zur Seitenbegrenzung verlängern zu können.
Dass es zunächst nicht lief, lag auch an dem Wind gemischt mit eiskaltem Dauerregen. „Da kommt keine Spielfreude auf“, zeigte Andy Winkler teilweise Verständnis für seine Mädels. Dazu kam die taktische Umstellung auf dem kleineren Feld. „Wir hatten das zwar am Donnerstag noch trainiert, trotzdem haben wir gebraucht, um reinzukommen. Poing hat sich leichter getan, sie kennen das. Außerdem ist es kein schlechtes Team.“ Die Führung durch Laura Kreuzer fiel eher zufällig. Einen abgewehrten Schuss nahm die Kapitänin im Rückraum aus 20 Metern direkt, traf in der 21. Minute zum 1:0 in die Maschen. Kurz vor der Pause gelang Saadet Tombul noch das 2:0, als sie eine Hereingabe von außen direkt verwertete (43.).
In der Pause erlebten die 1860-Spielerinnen einen grantigen Coach. Andy Winkler ließ keinen Zweifel aufkommen, dass er mit den ersten 45 Minuten nicht zufrieden war. Dazu ging’s für Torhüterin Vanessa Di Salvo nicht weiter. Bei einem Zusammenprall hatte sie sich am Knie verletzt. Da keine Ersatztorfrau auf dem Spielbogen stand, musste eine Feldspielerin zwischen die Pfosten. Aber seine Löwinnen ließen im zweiten Durchgang nichts mehr anbrennen. Laura Kreuzer sorgte in der 49. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß für das 3:0. Während Poing noch die Mauer stellte, schoss sie den freigegebenen Ball ins Tor. Es folgte das 4:0 und 5:0 durch Laura Schmidt-Bäse, die seit ihrer Heirat Schlögel heißt (68.und 71.). Joy Bredehorst machte das halbe Dutzend voll (84.). Kurz vor Schluss gelang Chiara Trisolino der Ehrentreffer für die Spielerinnen aus Poing (88.). Den Schlusspunkt setzte die eingewechselte Verena Modlinger (90.).
In der 2. Halbzeit hatte Andy Winkler eine deutliche Leistungssteigerung bei seinem Team gesehen, was ihn milde stimmte. „Wir haben mit mehr Tempo gespielt, uns mehr angeboten, die Laufbereitschaft war wesentlich höher und wir haben technisch besser gespielt.“ Seiner Meinung hätten noch mehr Tore fallen können, wenn der letzte Ball in die Spitze präziser gekommen wäre. „Hintenraus war es eine klare Sache, weil Poing die Kraft ausgegangen ist. Unterm Strich war es aber ein Spiel, dass von der Konstellation keinen Spaß gemacht hat. Die 1. Halbzeit war eine Qual, am Ende haben wir aber die drei Punkte überzeugend eingefahren.“
STENOGRAMM
Frauen A-Klasse München 1, 19. Spieltag, Samstag, 01.062024, 15 Uhr
TSV 1860 München II – TSV Poing 7:1 (2:0)
Tore
1:0 Laura Kreuzer (21.), 2:0 Saadet Tombul (43.), 3:0 Laura Kreuzer (49.), 4:0 Laura Schlögl (68.), 5:0 Laura Schlögl (72.), 6:0 Joy Bredehorst (84.), 6:1 Chiara Trisolino (88.), 7:1 Verena Modlinger (90.)
Gelbe Karten
– Jennifer Pfleiderer
Zuschauer
40 Sportanlage Paul-Wassermann-Straße in Riem
Schiedsrichter
Max Zelger