Gleich sechs Treffer konnte die Löwen-Dritte in der 1. Halbzeit bejubeln. Foto: Joachim Mentel

Die Löwen-Dritte spielte sich in der 1. Halbzeit gegen den ESV München den angestauten Frust der letzten Woche von der Seele, führte zur Pause bereits mit 6:0. Am Ende feierte das Team von Trainer Daniele Reisinger einen wichtigen 7:2-Saisonsieg.

Die Partie begann optimal für die Amateurlöwen. Peter Lettenbauer, der nach Verletzung wieder in der Startelf stand, hatte halblinks einen Ball auf Kenyan Price weitergeleitet, der traf aus neun Metern zum 1:0 ins kurze Eck (5.). In der Folge ging es nur in eine Richtung. In der 10. Minute scheiterte Julian Schleich nach Zuspiel von Peter Lettenbauer im Eins-Gegen-Eins an ESV-Torhüter Tim Kromberg. Vier Minuten später war Leon Schleich im Strafraum nur durch ein Foul zu bremsen (14.), den fälligen Elfmeter setzte Jeffrey Ebert mit einem kräftigen Schuss hoch ins rechte Eck zum 2:0 (15.). Dass er es nicht nur vom Punkt kann, zeigte der 1860-Kapitän drei Minuten später. Im Mittelfeld wurde er nicht angegriffen, sodass er aus 20 Metern Maß nehmen konnte und zum 3:0 ins linke untere Eck traf (18.). Das vielleicht schönste Tor des Tages fiel in der 20. Minute. Leon Schleich hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt, flankte ans vordere Fünfmetereck, wo Peter Lettenbauer mit dem Rücken zum Tor die Hereingabe mit der Hacke ins lange Eck zum 4:0 verlängerte. Der nächste Treffer fiel nach einer etwas unübersichtlichen Situation. Julian Schleich war im Strafraum zum Abschluss gekommen, schoss Keeper Tim Kromberg ins Gesicht, den Nachschuss aufs verwaiste Tor klärte ein ESV-Spieler mit der Hand, Schiedsrichter Florian Dietrich entschied erneut auf Elfmeter (28.). Die Ausführung zog sich anschließend in die Länge, weil der Torwart behandelt werden musste. Als es weiterging, blieb Jeffrey Ebert erneut cool, setzte die Kugel wieder hoch ins rechte Eck (31.). Nach einer Balleroberung von Daniel Schlömer auf der rechten Seite passte er den Ball in die Mitte auf Peter Lettenbauer, der seinen kongenialen Sturmpartner mit einem Chipball bediente. Julian Schleich lupfte die Kugel aus 16 Metern über den herausstürzenden Torwart hinweg, traf zum 6:0 (44.). In der Nachspielzeit hätte Julian Schleich nach Flanke von Andre Orbegozo Araujo sogar das 7:0 erzielen können, köpfte aber aus acht Metern freistehend zu zentral auf den Torwart (45.+2). Das war der Schlusspunkt einer fulminanten 1. Halbzeit.

Jeffrey Ebert schnürte einen Dreierpack, zweimal traf er vom Elfmeterpunkt. Foto: Joachim Mentel

In der 2. Halbzeit wechselte Trainer Daniele Reisinger kräftig durch, brachte u.a. Jannis Schloßer, der nach Verletzung zurückkehrt war. Zunächst änderte sich aber an der Überlegenheit der Sechzger wenig. In der 53. Minute steuerte Julian Schleich nach Steckpass von Jeffrey Ebert alleine auf den Torhüter zu, scheiterte jedoch. Zwei Minuten später verpasste Jannis Schloßer aus kurzer Distanz das 7:0, als er den Keeper anschoss. Die Abstände im Spiel der Hausherren wurden nun größer, der ESV kam besser ins Spiel – und zu Toren. Diese fielen aus fast identischen Situationen: Ballverlust im Mittelfeld, die Gäste schalteten schnell um. So verkürzten Stefan Reitberger (76.) und Colin Ehler (82.) auf 6:2. Den Schlusspunkt setzten jedoch die Löwen. Eine Linksflanke von Leon Schleich hatte ESV-Torhüter Tim Kromberg unterschätzt, Mario Krischel kam an die Kugel, traf rechts aus acht Metern zum 7:2-Endstand ins Torwart-Eck (90.+2).

Natürlich zeigte sich Trainer Daniele Reisinger zufrieden, sprach von einer „fulminanten“ 1. Halbzeit. „Wir haben alles umgesetzt, was wir besprochen hatten. Kompliment an die Jungs, die aus einem Guss gespielt haben.“ Von Beginn an hätten sie das Momentum auf ihre Seite gezogen. „Jede Aktion war gefühlt ein Elfmeter oder ein Tor“, scherzte der 52-jährige Coach. Die Mannschaft hat sich den Frust der letzten Wochen von der Seele geschossen und gezeigt, dass sie auf einem aufsteigenden Ast ist. Jeder hat jetzt verstanden, dass es um den Ligaerhalt geht. Heute haben wir uns das Spielglück erkämpft.“

Den Sieg, der auch in der Höhe verdient gewesen sei, sieht Daniel eReisinger als Befreiungsschlag. „Es bringt den Glauben an die eigene Stärke zurück. Darauf lässt sich aufbauen, wenn sicher nicht alles Gold war, was glänzt.“ Schon in der 1. Halbzeit habe man dem Gegner die eine oder andere Chance zu viel ermöglicht. „Daran müssen wir arbeiten, damit wir unsere Leistungsfähigkeit konstant hochhalten. Trotzdem war es ein Sahnetag. Die Mannschaft hat sich das verdient!“


STENOGRAMM

Herren Kreisliga München 2, 18. Spieltag, Samstag, 05.04.2025, 17.30 Uhr
TSV 1860 München III – ESV München 7:2 (6:0)

Tore
1:0 Kenyan Price (5.), 2:0 Jeffrey Ebert (15., Foulelfmeter), 3:0 Jeffrey Ebert (18.), 4:0 Peter Lettenbauer (20.), 5:0 Jeffrey Ebert (31., Handelfmeter), 6:0 Julian Schleich (44.), 6:1 Stefan Reitberger (76.), 6:2 Colin Ehler (82.), 7:2 Mario Krischel (90.+2)

Gelbe Karten
Daniel Schlömer, Jannis Schloßer, Kenyan Price – Scott Binzer, Joschka Fessler, Patrick Schildwächter, Björn Rathke

Zuschauer
150 Sportanlage St.-Martin-Straße

Schiedsrichter
Florian Dietrich

Fanartikel

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Die Fußballabteilung (FA) des TSV 1860 bietet eigene Fanartikel an. Weiterlesen